Schon am nächsten Morgen haben wir die Vietcongtunnel von Cu Chi besucht. Unterwegs machten wir einen Zwischenstopp an einer riesigen Kautschukplantage. Hoai erklärte uns geduldig die harte und beschwerliche Arbeit der Kautschukzapfer. Er erzählte uns, dass die Kautschukbäume nach ca. 15 Jahren „ausgeblutet“ sind und dann gefällt werden.

Durch den Besuch des viele Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystems, das im Übrigen mehre Etagen hat und bis zu einer Tiefe von 20 Meter in die Erde reichte, bekamen wir einen kleinen Einblick darüber, wie konsequent die Vietcong gegen jede Art von Fremdherrschaft kämpften. Die Unmenschlichkeit des Krieges war bei den vorgeführten Fallen förmlich mit Händen zu greifen. Was die Ideologen auf beiden Seiten von den kämpfenden Soldaten ver-langt haben war einfach unmenschlich.

Der Einstieg in das mehrgeschossige Tunnelsystem hat lediglich einen quadratischen Querschnitt von maximal 45 x 45 cm und ist mit einer Ab-deckung, die aus einer Holztafel, die mit Laub und Erde für den Gegner praktisch unsichtbar getarnt worden ist, verschlossen worden. Die unterirdischen Tunnelröhren sind so eng, dass Hansi z.B. bei einem Selbstversuch in der Röhre Platzangst bekam.